Zubereitungsart

Niedergaren

Niedergaren
Niedergaren ist eine Garmethode, die sich bestens für Edelstücke eignet. Beim schonenden Zubereiten verliert das Fleisch fast keinen Saft und kann perfekt auf den Punkt gegart werden. Und während das Fleisch im Ofen ist, kannst du dich voll und ganz der Sauce, den Beilagen oder deinen Gästen widmen.

Niedergaren ist eine ähnliche Methode wie das Braten im Ofen: Fleisch wird ohne Flüssigkeit im Ofen gegart. Der grosse Unterschied liegt in der Temperatur. Wie der Name schon sagt, ist die Temperatur beim Niedergaren immer tief, also um die 80 °C. Bei dieser Temperatur brauchen grössere Fleischstücke mehrere Stunden.


Dabei gart das Fleisch so langsam, dass man die perfekte Garstufe fast nicht verpassen kann. Auch verliert das Fleisch weniger Saft. Also: Niedergaren braucht zwar etwas Geduld, ist aber ein absolut sicherer Weg, Fleisch saftig und in der gewünschten Garstufe hinzubekommen.

Niedergaren in zwei Schritten

Rösten und Garen

Der Weg zum Erfolg führt bei der Niedergarmethode über zwei Schritte: Rösten und Garen. Da bei 80 °C keine Röstaromen entstehen, braten wir das Fleisch vor dem Garen in einer Pfanne von allen Seiten scharf an. Die gewünschte Kerntemperatur erreichen wir nachher im Ofen.

Du kannst auch umgekehrt vorgehen, indem du das Fleisch erst niedergarst und ihm anschliessend in der heissen Pfanne die appetitliche Farbe und die feine Kruste verpasst. Aus hygienischen Gründen solltest du den Ofen für die ersten paar Minuten auf 120 °C einstellen.

Die Kerntemperatur ist entscheidend

Beim Niedergaren sagt dir die Kerntemperatur des Fleisches, wann es gar ist. Welche Kerntemperatur das Fleisch haben soll, entnimmst du dem jeweiligen Rezept. Um die Kerntemperatur zu kontrollieren, wird mit einem Fleischthermometer gearbeitet. Dieses kommt mittig in die dickste Stelle des Fleisches.

Hat es Knochen am Fleisch, achte darauf, dass der Thermometer den Knochen nicht berührt. Denn Knochen leiten Wärme schlechter als Fleisch, und so verfälscht sich das Messergebnis.

Niedergaren Kerntemperatur

Diese Stücke eignen sich zum Niedergaren

Zum Niedergaren eignen sich zarte Stücke ohne viel Bindegewebe. Denn die niedrige Temperatur reicht nicht aus, um das Bindegewebe zart zu machen. Mit dem richtigen Fleischstück ist Niedergaren derart berechenbar, dass du dich auch ohne grosse Kocherfahrung heranwagen kannst. 

Typische Niedergarstücke:

  • Rind: Chateaubriand, Roastbeef, Entrecôte, Hohrücken, Huft, Rumpsteaks, Filet am Stück
  • Kalb: Steaks, Nierstück, Hohrücken, Koteletts, Filet am Stück, Filetmedaillons, falsches Filet
  • Schwein: Koteletts, Nuss, Filet am Stück, Nierstück, Filetmedaillons
  • Geflügel: Pouletbrust
  • Lamm: Huft, Gigot, Koteletts, Racks, Nierstück

Die wichtigsten Fragen zum Niedergaren

Niedergaren ist eigentlich eine Art beschleunigte Fleischreifung. Deshalb ist es wichtig, dass das Fleisch nicht zu lange gereift ist. Am besten informierst du dich bei der Fleischfachfrau oder beim Fleischfachmann.

Rezept und Kerntemperatur geben dir Auskunft darüber, wie lange dein Fleisch bei 80 °C im Ofen braucht. Je nach Grösse des Fleischstückes variiert diese Dauer natürlich. Kleinere Fleischstücke wie ein Kalbssteak brauchen etwa 15 Minuten, grössere Stücke – ein Roastbeef zum Beispiel – brauchen bis zu 3 Stunden, bis sie gar sind.

Zum Niedergaren eignen sich alle ofenfesten Formen. Ob aus Glas, Chromstahl oder Gusseisen, spielt keine Rolle. Du solltest das Gefäss aber mit dem Ofen vorheizen, damit das Fleisch nicht aus der heissen Bratpfanne in ein kaltes Gefäss kommt. Du kannst ein Stück Fleisch auch einfach auf dem Gitterrost des Backofens garen. Schiebe dabei ein Blech unter den Rost, um den Fleischsaft aufzufangen. Auf einem Rost kann die heisse Ofenluft besonders gut um das ganze Fleisch zirkulieren, es gart somit sehr gleichmässig.

Das Fleisch kann mit Folie abgedeckt ohne Qualitätseinbussen gut eine Stunde bei 50 °C im Ofen warmgehalten werden.

Vor allem beim Niedergaren von grossen Stücken solltest du mit Ober- und Unterhitze arbeiten. Der Luftzug der Umluft kann das Fleisch trocken machen.

Apropos